Donnerstag, 30. Juni 2011

Glenarm-Bangor, an der Nordirischen Küste nach Süden

Über Grund sind es26 NM, mit dem Tidenstrom nur 20NM.

Westwind zwischen 2 und 4 Windstärken ermöglichen nicht anstrengendes Segeln.

Entlang der Nordirischen Steilküste

und dem Leuchtturm Black Head
erreiche ich die Marina Bangor, die jeden Komfort bietet. Das Hafengeld ist 3,00₤ / m Schiffslänge, dabei sind Strom/Wasser und Duschen eingeschlossen.

Bangor (irisch Beannchar) ist eine Stadt mit etwa 60.000 Einwohnern in Nordirland, County Down, Bezirk North Down. Bangor liegt ca. 20 km östlich der Hauptstadt malerisch in Nordlage an der Bucht von Belfast (engl. Belfast Lough) und ist mit der Eisenbahn gut erreichbar.


Um den Hafen herum sind fast mediterane Grünanlagen angelegt, bedingt durch das milde Klima am Golfstrom

ein Café und ein Familien Freizeitcenter

Mittwoch, 29. Juni 2011

Dienstag, 28. Juni 2011

Heute ist es passiert

Die Tide ist zeitlich unchristlich. Entweder man startet morgens um 04:00 oder Nachmittags um 16:00.
Heute morgen um 04:35 bin ich gestartet, die Sonne lugte gerade über die Berge.
Ich wollte mir gerade unter Deck noch den warmen Parker überziehen, kam hoch und sah die Boje, an der die Hummerkörbe befestigt sind und die Einzige weit und breit ist, neben dem Boot. Ich habe sofort ausgekuppelt, aber es war zu spät. Die Leine hat sich in der Schraube verfangen. Kein Taucher in Sicht, kein Neoprenanzug im Kleiderschrank. Erstmal habe ich die Wassertemperatur gemessen, damit ich nicht vor Schreck tot umfalle, 11,5°C. Alle Klamotten ausgezogen und über die Badeleiter ins Wasser gestiegen. Mit den Füßen konnte ich die Leine ertasten, aber nicht lösen. In 2 Tauchgängen habe ich die 2x um die Schraube gewickelte Leine entfernt. Nachdem ich den Propeller eingeklappt hatte, war es nicht schwierig.

Danach die Heizung gestartet und heißen Tee, ich habs überstanden

An der NE Küste Irlands läuft der Strom mit 4kn, 6kn unter Segel durchs Wasser, hoch am Wind schneller als der wahre Wind mit 9 kn.

Der Plotter zeigt den Strom und auch die Wasserstände an, es entfällt das mühsame Rechnen mit dem Almanach.

Mit den hohen Tidenstrom entstehen Strudel, die das Boot schon mal 30° ausbrechen läßt, sind an der Wasseroberfläche zu sehen.


Die irische Küste im Sonnenschein auf dem Weg von Rathlin Island nach Glenarm. Über Grund sind es 26 NM, durchs Wasser waren es nur 20NM.
Glenarm ist ein beschauliches Dorf mit 582 Einwohnern und stammt aus normannischer Zeit, ist das Dorf der Stammburg der MacDonnells, der einst besetzten Dunluce Castle an der Nordküste. Das Dorf ist heute ein Naturschutzgebiet, und seine Hauptstraße (Altmore Street) führt direkt zum Wald Glenarm, von dem kann Glenarm Castle, am anderen Ufer des kleinen Flusses, der durch das Dorf führt. Der imposante Eingang Glenarm Castle, dem Barbican Gate, liegt im Herzen des Dorfes. Das Schloss stammt aus dem Jahr 1750, mit Beginn des 19. Jahrhunderts mit Veränderungen. Glenarm behauptet, die älteste Stadt in Ulster , nach einer Charta aus dem 12. Jahrhundert. Das Barbican Gate der Glenarm Burg wurde von den irischen Landmark Trust, unter Naturschutzgebiet gestellt.


Der Hafen ist gut geschützt, im Ort gibt es ein kleinen Supermarkt und mehrere Pubs, einen Fußballplatz, der ein wenig Schieflage hat.

Montag, 27. Juni 2011

Zu neuen Ufern

Schottland habe ich hinter mir gelassen. 24 NM trennen Schottland und Nordirland durch den Nordkanal. Ein starker Tidenstrom bestimmt die Zeit der Passage. So konnte ich heute erst am Nachmittag die Reise nach Rathlin Island beginnen, eine kleine zauberhafte Insel nördlich von Ballycastle. Eine Urlaubsinsel mit Cottages und einem Hotel, auch ein kleiner Laden sorgt dafür, daß keiner Hunger leiden muß. Ein Urlauber aus Dublin sprach mich an, er schwärmte von der Schönheit und Einsamkeit.
Das auf ein ander zugehen der Menschen ist bewundernswert, erlebt man nur in der Einsamkeit.

Am Abend zeigt sich die Sonne, prächtiges Bergpanorama im Hintergrund des kleiner Hafens.
Heute bei NW steht ein wenig Schwell im Hafen. Es ist Dünung, die vom Atlantik kommt. Ansonsten ist der Hafen sehr geschütz. Duschen und Toiletten sind vorhanden, Strom nicht verfügbar und zum Kassieren kommt auch niemand

Sehenswert ist die parische Kirche , gebaut 1722, danach 2x renoviert.

sie ist offen, was selten ist, sehr einfach, einfach—schlichte Eleganz.

Samstag, 25. Juni 2011

Kostbarer Fang


Es geht alles sehr schnell, ein Spezialtransporter mit Wasserbehälter und Kühlung steht am Kai. Keine 5 Minuten später kommt der Kutter längsseits.
Der Fang wird in Fischkisten umgeladen, an Land gebracht, gewogen und in die Wasserbehälter verfrachtet.

Lobster vom Feinsten
Lobster sind nicht so mein Fall, bei Langostinos hätte ich den Fischer überredet.

und Krabben

Freitag, 24. Juni 2011

Hafentag in Port Ellen.

Schwacher Wind aus SW und Sonnenschein, ein Tag zu bleiben.

Brian kommt am Vormittag an Bord, trinken Tee und unterhalten uns über Gott und die Welt. Seine Frau hat heute morgen Pfannkuchen gebacken, dazu Butter und homemade Marmelade, die Brian mitbrachte.

Am Nachmittag kommt ein Frachter mit Gerste für die noch 7 von ehemals 8 Whisky Destillerien auf der Insel Islay. Die Gerste wird abgesaugt und in einem Silo zwischengelagert. Lkws transportieren sie zu den einzelnen Standorten, die über die Insel verteilt sind.

Mit Stahlnetzen wird nach Jacobsmuscheln gefischt, die auch hier angelandet werden. Die Meerestiefe im Nordkanal(zwischen Schottland und Irland liegt zwischen 50 und 100 Metern. Der Untergrund ist meist sandig mit geringem Anteil von Steinen, so erfahre ich von dem Fischer, bisher hat er noch kein Netz verloren.
Heute Nacht soll es wieder stürmisch werden, bis zu 8 Bf aus südöstlicher Richtung, dazu kräftige Schauer. Die Bucht ist geschützt, aber damit das Cockpit trocken bleibt, habe ich die Kuchenbude aufgebaut.

Donnerstag, 23. Juni 2011


Übersicht über West Schottland

Ankerbucht Craighouse-Port Ellen

Mal wieder Segeln, wenn auch nur 90% der 22NM langen Strecke von der Insel Jura südwärts zur Insel Islay .
Die Insel Islay liegt im Norden von Irland, gerade mal 25 Nm entfernt.
Nur ein Regenschauer, nachdem ich festgemacht habe, sonst sonnig und nicht schottisch kalt.

Zufahrt zum Hafen

Es gibt eine Steganlage mit Strom und Wasser. Hafengebühren sind 14₤ für Boote über 10 m. Am Abend kommt eine Schülerin zum kassiern, ich kann sie überreden, daß das Boot nur 9,90m lang ist, kostet 12₤
Toiletten und Duschen bietet ein Guesthouse für 3 ₤ an.

Port Ellen ist ein kleiner Ort, 2 kleine Shops für die Versorgung. Der Inn hat geschlossen, einen Pub habe ich nicht gefunden, trotzdem sehr schottisch aber farblos.

Ich habe am Abend doch noch Pub gefunden, mich nett mit Einheimischen unterhalten, die mal ohne Ehefrau ihr Bier oder Whisky trinken wollten.

Ich habe Brian eingeladen, morgen auf dem Boot mit mir den 11:00 Tee einzunehmen

wenn auch schon kein Pub,aber Palmen wachsen hier

Mittwoch, 22. Juni 2011

8 kn Strom von Oban zur Craighouse Ankerbucht

Es weht ein leichter N-NW Wind heute morgen in Oban. Passend für meinen Trip nach Süden. Um 10:00 ist Hochwasser und mit dem ablaufenden Wasser habe ich die Tide mit.

Mein eigentliches Ziel sollte Crinan sein. Wenn man nicht durch den Kanal geht, stehen nur Moorings oder Ankerplätze zur Verfügung und die sind auflandig. Ich entschließe mich weiter nach Süden zu segeln in eine rundherum geschützte bucht an der Ostseite der Insel Jura.

Über Grund sind es 45 NM, die müssen in 6 h bewältigt werden, dann setzt der Gegenstrom ein. Im engen Fahrwasser zwischen der Insel Kererra und dem Festland ist kaum Wind, nach 1 Stunde motoren weht ein schwaches Lüftchen genau von achtern, ist Spi-Wind, aber leider mit Nieselregen und einen nassen Spi wollte ich auch nicht riskieren. Und das war gut so.

In der Enge des Sundes von Luing, gleich südlich des gleichnamigen Leuchtturms
kochte das Wasser. Die Fahrtrichtung des Bootes veränderte sich auf bis zu 40°, gleichzeitig erhöhte sich die Geschwindigkeit auf 11 kn bei nur 3 kn durchs Wasser, ich mußte den Motor zuschalten, um in diesen Strudeln nicht völlig aus der Bahn geworfen zu werden, der Wind von 10 kn geringer war, als die Geschwindigkeit des Bootes.
Später flaute es ab und der Wind aus dem Dieseltank war gefragt. Nieselregen dazu verringerte die Sicht auf 1 NM.

Wie gesagt, um 16:00 setzt Gegenstrom ein, die letzten 2 NM bis zu der Ankerbucht waren es schon 0,7kn.

Fazit: 45 NM über Grund in 6,75h, =6,66kn/h, 32Nm durchs Wasser, =4,74kn.

Dies Ankerbucht haben mir schottische Segler empfohlen. Muß wohl auch sehr reizend sein, aber heute bin ich allein.

Am Ufer einige weit verstreute Häuser, die Berge von Wolken verhangen, recht melancholisch. Wie ertragen es diese Menschen im Winter.
Bei dem Sauwetter habe ich auch keine Lust, mit dem Beiboot an Land zu rudern.
Es ist gemütlich im Salon, gute 20°C, dank der Dieselheizung. Ganz in Ruhe einen leckeren Salat zubereiten und die Einsamkeit mit einem Glas Wein genießen.

Am Abend kommt der Wind, den ich über Tag vermißt habe.


Anmerkung: Seit ich Helgoland verlassen habe, ist die Wassertemperatur bei 11°C eingefroren. Dadurch ist die Innentemperatur morgens immer bei 11°C.

Montag, 20. Juni 2011

Schönes Wetter aber kein Wind zum Segeln.

Nachdem ich Olaf zum Zug gebracht habe, sein Urlaub von seiner Frau ist beendet, er hat mich sehr gut unterstützt in den Schleusen im Caledonian Canal. Hat bei hartem Wind gegenan das Ruder fest im Griff und wir hatten abwechslungsreiche Abende mit englischen Seglern.


Endlich finde ich ein Frisör, der nicht auf Termine arbeitet, in 5 min sind meine wenigen Haare wieder auf 15mm gekürzt.


Ein bißchen bummeln durch die Stadt, auch der Weg zur katholischen Kirche ist nicht weit, geöffnet, was bei der Church of Scotland und den evangelischen Kirchen nicht der Fall ist.


Die neugotische Kathedrale St. Columba in Oban liegt direkt am Wasser, ist aus grauem Granit in den Jahren 1932-1959 entstanden

Samstag, den 19. Juni Tobermory-Oban


Sonnenaufgang in der Bucht von Tobermory

Ab 09:00 steht die Tide günstig und mit dem Wind aus dem Dieseltank motoren wir durch den Sound of Mull. Später, am Leuchtturm Lismore gibt es Wind zum Segeln bis Oban

Es ist warm, die Sonne scheint und Oban zeigt sich von seiner besten Seite.

Am Nachmittag kommt Andreas mit seinem Boot vom Caledonian Canal.
Ein Liegeplatz neben meinem Boot ist frei.
Nach einem Anleger fahren wir mit der kostenlosen Fähre von der Marina auf der Insel Kererra nach Oban.

Der kleine Hunger plagt uns, dafür gibt es genügend Möglichkeiten, fish and chips zu genießen. ohne die teilweise matschigen Chips.


Um die Ecke ist ein kleiner Pub mit Livemusik und wieder mal ein anderes einheimisches Bier probiert.